Alle zwei Jahre ging in Rudolstadt, Bezirk Gera, die Leistungsschau des Amateur-Bühnentanzes der DDR mit internationalen Gästen über die Bühne. Das Spektrum reichte von „Trachtenballett“ über modernen Bühnentanz und Showtanz bis zum Kammertanz. Besonders beliebt beim Publikum waren der Festumzug und die Tanzfest-Hochzeit. 1955 ging es beim 1. Fest des deutschen Volkstanzes noch um die deutsche Einheit und eine Alternative zur „amerikanische Unkultur“ wie Rock ’n’ Roll und Jazz. Nach dem Mauerbau 1961 verschob sich der Schwerpunkt in Richtung „sozialistische Bruderländer“ und deren Tanzfolklore.
1983 boten Folkländer und Kreuz & Square beim Tanzfest Rudolstadt erstmals Volkstanz zum Mitmachen. 1985 kamen Musiker und Tänzer aus Erfurt und Berlin dazu. Auch 1987 und 1989 gehörte Folkstanz zu den Programmpunkten, wenn auch eher am Rande. Die Kontakte zur DDR-Folkszene im Allgemeinen und zum Folkklub Leipzig im Besonderen ermöglichten 1991 die Metamorphose des Tanzfestes zum Tanz- und Folkfest. Binnen kurzer Zeit entwickelte es sich zu Deutschlands größtem und vielseitigstem Festival für Folk, Roots und Weltmusik.