Diese Folk-Bigband wurde 1981 während der Folkwerkstatt in Leipzig gegründet. Sie spielte noch ein zweites Mal im Juni 1981 beim Folklorefest in Berlin, beide Male zum Mitmach-Volkstanz. 27 Musiker von zwölf Bands aus der ganzen Republik musizierten in folgender Besetzung: sechs Geigen, Drehleier, vier Mandolinen, Mandola, zwei Banjos, zwei Gitarren, drei Kontrabässe, Dudelsack, Tuba, vier Flöten, Klarinette, zwei Akkordeons, zwei Konzertinas und zweimal Perkussion.
Die 27 Musiker kamen aus folgenden zwölf Bands:
Bordun, Berlin
Ciboulette, Berlin
Folkloregruppe der EOS Neuhaus
Folkländer, Leipzig
Heureka, Leipzig
Liedehrlich, Gera
Nach der Arbeit, Rostock
Polkatoffel, Berlin
Saitensprung, Erfurt
Sanddorn, Heiligendamm
Wacholder, Cottbus
Windbeutel, Berlin
Erik Kross war Musikstudent und nacheinander Musikant bei Folkländer, Wacholder und Heureka. Er hatte für die Werkstatt-Bigband eine Suite von Volkstanzmusiken zusammengestellt und arrangiert, außerdem jazzige Vor-, Zwischen- und Nachspiele komponiert. Anschließend studierte er das Werk mit den Musikern ein, von denen die meisten Autodidakten waren.
„Es gibt in der Bigband keine Zufälle, ausgenommen sind jene der Tonfindung.“
Kross, ausgestattet mit dem Ehrentitel eines „Folkmusikdirektors“, dirigierte im Bademantel, auf einem Bierkasten stehend.
Eine noch umfänglichere musikalische Großformation, inklusive Chor, sollte bei der folgenden Folkwerkstatt im Januar 1982 eine Folkoper uraufführen. Doch das ehrgeizige Vorhaben scheiterte am Verbot durch Partei- und Kulturfunktionäre.
Nach 1981 wurden Folk-Bigbands vor allem für den Volkstanz gegründet: Folkländer verstärkte sich im selben Jahr mit weiteren Musikern zu Folkländers Bierfiedlern; 1982 fanden sich die beiden Erfurter Folkbands Saitensprung und Brummtopf zur Saitentopf-Brummsprung-Akustik-Live-Band zusammen (später Saitensprungs Tanzband); 1985 entstand in Potsdam die (Folklore-)Dickband. Größere Besetzungen für Konzertprojekte waren das 1984 von Erik Kross ins Leben gerufene Heureka-Dezett und diverse JAMS-Kooperationen mit Jazz- und Rockmusikern.