Die Staatseisenbahn der DDR mit dem Namen aus der Vorkriegszeit verfügte zwar über eines der dichtesten Gleisnetze in ganz Europa, doch mehr als zwei Drittel der Strecken waren eingleisig, außerdem stark befahren und in schlechtem Zustand, weshalb die Höchstgeschwindigkeit der Züge bei nur 120 km/h lag. Die Fahrpreise im Personenverkehr betrugen 40 Jahre lang unverändert acht Pfennig pro Kilometer für die zweite Wagenklasse und 11,6 Pfennig pro Kilometer für die erste Klasse, plus Zuschlag für Eil-, D- oder Expresszug.
Viele Folkbands reisten anfangs mit der Bahn, suchten sich im Waggon ein freies Achterabteil und nutzten die Fahrzeit zum Proben. Nicht selten hörten Mitreisende auf dem Gang begeistert zu. Es kam vor, dass Studenten die Band anschließend in ihren Klub (Studentenklub) einluden. Tippelklimper aus Potsdam spielte während der Bahnfahrt zum Auftrittsort regelmäßig die Fahrkarten für die Band ein. Es kam auch vor, dass die Schaffnerin vergaß, die Karten zu kontrollieren, etwa wenn „Teufelsgeiger“ Robert Beckmann, mit den Füßen oben in der Gepäckablage hängend, kopfunter musizierte.
In späteren Jahren, als die Bands mehr Instrumente zu befördern hatten, wurde das Bandauto zum bevorzugten Beförderungsmittel. Bahnreisende und Benutzer der Autobahn erlebten im Speisewagen bzw. in der Raststätte den Service der Mitropa: „Haben Sie außer Bier noch andere warme Getränke?“