Aller guten Dinge sind drei: Nächstes Jahr möchten die Organisatoren des Jugendfolkorchesters an den Erfolg bei den Rudolstadt-Festivals 2024 und 2025 anknüpfen. Musiker*innen aus Deutschland zwischen 12 und 27 Jahren können sich bis zum 30. November bewerben. Willkommen sind Spenden für das Projekt.

Ist Folkmusik eine Musik von Weißhaarigen für Weißhaarige? Mitnichten. Das Rudolstadt-Festival, Deutschlands größtes Folk-, Roots- und Weltmusikfestival, ist ein Generationen verbindendes Ereignis. Für die Jüngsten gibt es jedes Jahr ein Mitmach-Angebot beim Kindertanz. Die Harfenistin Charlotte Daun aus Wuppertal erzählte 2025 beim Festival, sie habe 1991 als Kind in Rudolstadt Straßenmusik gemacht.
Ab 1992 wurde jedes Jahr ein Preis für den Nachwuchs vergeben. Den gibt es seit 2006 nicht mehr. Eine von PROFOLK angeregte Wiedereinführung kam bisher nicht zustande. Dafür ist das Jugendfolkorchester eine Erfolgsgeschichte.
Probencamp und großer Auftritt
Seine Premiere erlebte dieser in Deutschland einmalige Klangkörper 2024. Zum einwöchigen Probencamp vor Festivalbeginn kommen junge Musiker*innen im Alter von 12 bis 27 Jahren zusammen. Im Anschluss an die gemeinsame Lern- und Vorbereitungsphase geben sie dann Konzerte auf dem Marktplatz und auf dem Hof der barocken Heidecksburg.
Mit Dudelsack, Gitarre, Geige, Akkordeon und vielen anderen Instrumenten präsentieren sie ein abwechslungsreiches Programm mit Liedern und traditioneller Tanzmusik aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Beide Male – 2024 und 2025 – boten die gekonnt arrangierten Konzerte einerseits eine beeindruckende Kollektivleistung und andererseits berührende Gesangssoli.
Das Orchester besteht aus zwei Teilensembles für die Jüngeren und die Älteren mit je 20 Musizierenden. Die Anleitung übernimmt ein Team von professionellen Musiker*innen mit pädagogischer Erfahrung – Gudrun Walther, Sabrina Palm, Jürgen Treyz und Alex Froitzheim. Mehr über die Referent*innen
Wir sind ein Orchester ohne Noten, ohne Dirigent, mit flacher Hierarchie und sozialer Ausrichtung – alles Dinge, die für mich zum neuen ‚Deutschfolk‘ dazugehören. Es ist schön, zu sehen, wie respektvoll die älteren Teilnehmenden den jüngeren begegnen. Bei uns lernen die Mitwirkenden auch das Zuhören, sowohl musikalisch als auch menschlich.
Gudrun Walther, Initiatorin und Hauptorganisatorin des Jugendfolkorchesters (folker 3/25)

Bewerbungsfrist bis 30. November
Auf die 40 Plätze bewarben sich 2024 rund 60 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland. 2025 waren es schon doppelt so viele. Wer gern 2026 dabei sein möchte, kann sich noch bis zum 30. November 2025 anmelden. Bewerbungsbedingungen und Formular
Spenden sind erwünscht
Hauptgeldgeber für das Projekt unter dem Dach von PROFOLK e.V. war 2024 und 2025 die Felicitas und Werner Egerland Stiftung. Jeweils 40.000 € stellte sie zur Verfügung. Nun kann sie jedoch nicht zum dritten Mal das Projekt in gleicher Höhe unterstützen.
Daher sind Spenden, auch kleine Summen, hochwillkommen. Wer das großartige Projekt unterstützen und damit in die Zukunft der Folkmusik in Deutschland investieren möchte, hat hier eine gute Gelegenheit. Details und Kontoverbindung
