PROFOLK mit neuem Vorstand | 10.03.23

Am 5. März 2023 wählte der Bundesverband für Lied, Folk und Weltmusik seinen neuen Vorstand. 1. Vorsitzende wurde Peggy Luck, 2. Vorsitzender ist Tim Liebert, Schatzmeister Christian Lange. Alle drei gehörten bisher schon dem PROFOLK-Vorstand an. Maik Wolter aus Liebenwalde in Brandenburg, 1. Vorsitzender seit 2008, und Jens Bötger aus Hamburg als 2. Vorsitzender hatten nicht wieder kandidiert. Das Gremium wurde jünger und weiblicher - und ist stärker im Osten verankert.

Der neue Vorstand:

1. Vorsitzende: Peggy Luck (Leipzig)
Geboren 1990 in Floh-Seligenthal/Thüringen, studierte u.a. Musikwissenschaft und Germanistik in Berlin. Lebt in Leipzig, seit 2017 Liedermacherin, Musikerin, Moderatorin mit Folk-Faible, gestaltete ab 2019 die monatliche Veranstaltungsreihe „ImmerLiederSonntags“, gehört zum Kernteam des Leipziger Liederszene-Vereins, 2020 Mitbegründerin der DeutschFolk-Initiative unter dem Dach von PROFOLK und 2021 der Folkband Waldzitherpunk, Leiterin eines kleinen, feinen Chores.

2. Vorsitzender: Tim Liebert (Jena)
Jahrgang 1966, aufgewachsen im Vogtland an der Grenze zwischen Thüringen und Sachsen, lebt in Jena, promovierter Chemiker, Multiinstrumentalist und Waldzither-Lobbyist, seit 2015 freischaffender Folkmusiker und Liedermacher ("Doc Fritz"), diverse Bandprojekte zunehmend mit dem Fokus Deutsch-Folk (u.a. Folkdestille, HÜSCH und Lind), Kopf der DeutschFolk-Initiative mit Festivals in Jena (2021), Frankfurt/Oder (2022) und Schwerin (2023, angedockt ans Windros Festival).

Schatzmeister: Christian Lange (Berlin)
Jahrgang 1964, Software-Entwickler, seit Mitte der 80er Jahre in der Berliner Folkszene unterwegs, singt seit 2013 im Celtic Choir Berlin Lieder aus England, Irland, Schottland und Wales, ist an traditioneller Musik aller Art interessiert. Seit 2013 bei PROFOLK engagiert, seit 2018 Schatzmeister.

Beisitzerinnen/Beisitzer:

Ronja Lutz (Leipzig)
1996 geboren in Mannheim, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz, lebt seit 2021 in Leipzig, musiziert (Geige) und tanzt (Bal Folk). Begeisterte Session-Musikerin, seit Mai 2022 Mitherausgeberin des Leipziger FolkLetters mit Terminen von Konzerten, Tanzveranstaltungen, Sessions.

Frank Reglin (Syke bei Bremen)
Jahrgang 1944, kam 1960 zur Folkmusik, spielte Gitarre und Banjo in verschiedenen Bands im Bremer Umland. 1970-82 gestaltete er das musikalische Programm der SYKER SONGTAGE mit, gehörte 1984 zu den PROFOLK-Gründern und war seither fast immer Vorstandsmitglied, hob 1990 in Bad Hersfeld das Rudolstädter Tanz&Folkfest mit aus der Taufe. 2017 “Menschenrechtspreis” von Amnesty International für jahrelange Arbeit in der Musikszene und der Flüchtlingsbetreuung. 2018 nahm er als PROFOLK-Delegierterer den Dank des Bundespräsidenten für ehrenamtliche Arbeit in der Musikbranche entgegen. 2019 war er Mitinitiator des EUROPEAN FOLK NETWORK mit Sitz in Brüssel, in dem Verbände/Institutionen, MusikerInnen u.a. aus 14 Ländern mitwirken.

Thomas Strauch (Frankfurt/Oder)
Jahrgang 1977, freischaffender Musiker (u.a. Jacofon, Familie Gerstenberg), veranstaltete im Januar 2023 das mittlerweile schon 19. Festival „Folk im Fluss“ in der Frankfurter Kulturmanufaktur Gerstenberg, seit 2011 im Vorstand des internationalen Festivals „transvocale“ in Frankfurt (Oder) und Słubice am polnischen Oderufer.

Vivien Zeller (Berlin)
Jahrgang 1977, freischaffende Musikerin, Instrumental- und Tanzlehrerin. Seit dem 16. Lebensjahr Beschäftigung mit traditioneller Tanzmusik aus Deutschland und Europa sowie den zugehörigen Tänzen und Improvisation, spielt in verschiedenen Ensembles (u.a. Malbrook, TradTöchter), außerdem deutsch-europäische Projekte, Mitorganisatorin des Klangrauschtreffens in Hösseringen/Niedersachsen, forscht zum Thema traditionelle Tanzmusik des deutschsprachigen Raums, Mitinitiatorin des Youtube-Kanals „TradTanzMusik“ und www.tanzmusikarchiv.de, Mitarbeit im Zentrum für traditionelle Musik Schwerin und in der Other Music Academy Weimar, bestückt gemeinsam mit Hinrich Langeloh und Wolfgang Leyn auf der Website der DeutschFolk-Initiative die monatliche Serie „Selbst folken“.

Doreen Wolter (Liebenwalde/Brandenburg) führt die Profolk-Geschäftsstelle zunächst bis Juli weiter. Das gibt dem neugewählten Vorstand Zeit, eine Alternative zu finden.

Ziele in der neuen Wahlperiode:

Anknüpfend an die solide Netzwerkarbeit und Beratungstätigkeit der letzten Jahre sollen die Genres Folk, Lied und traditionelle Musik in der Öffentlichkeit besser sichtbar werden. Für eine größere Breitenwirkung sind Radio und digitale Medien ebenso wichtig wie die Präsenz auf Festivals. Die Kontakte zum Deutschen Musikrat sowie zu Universitäten und Schulen sollen ausgebaut werden. Für viele Bildungseinrichtungen und Fördergremien ist Folk ja immer noch ein Fremdwort. Angestrebt wird eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Verein Profolk, der Zeitschrift Folker und dem Rudolstadt-Festival. Angesprochen wurden in der Wahlversammlung auch konkrete Projekte wie die Gründung eines Jugendfolkorchesters (ähnlich dem Bundesjazzorchester) oder die Aufnahme der Thüringer Waldzither in die Liste des immateriellen Kulturerbes.